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Von IS-Dschihadisten vergewaltigt – eine junge Jesidin berichtet | Euronews

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Shingal (Irak) – Die Terrororganisation
Islamischer Staat (IS) hat nach den Rückschlägen durch eine Offensive kurdischer Streitkräfte im Norden Shingals und Luftschlägen der USA im Süden, mehrere Dutzend gefangengehaltene Familien in ihre Dörfer südlich des Gebirges zurückgebracht. Dort sollen sie als menschliche Schutzschilde gegen die Luftschläge missbraucht werden, so die Befürchtung êzîdîscher Aktivisten.

Die Nachrichtenagentur Xendan meldet übereinstimmend und spricht unter Berufung auf Newaf Khudeda, einem Kommandanten der êzîdîschen Widerstandskämpfer, von rund 80 betroffenen Familien, unter ihnen vor allem Frauen und Mädchen. Darunter auch viele minderjährige Kinder.

Die Familien werden vor allem aus Mosul wieder in die Region Shingal verschleppt und sind unter anderem in das Dorf Kucho gebracht worden. Im Dorf Kucho verübten die IS-Terroristen vor mehreren Wochen ein Massaker unter den êzîdîschen Dorfbewohnern, töteten über 400 Männer, nahmen mehrere hundert Frauen und Mädchen gefangen und verschleppten sie nach Baaj, Tel Afar, Anbar, Mosul und Bagdad.

Das Vorgehen der Extremisten entspricht dem üblichen Muster, das sie bereits in der Vergangenheit gezeigt haben. Schon vor über einer Woche brachten sie gefangengehaltene Frauen und Mädchen nach Shingal zurück, um sie als menschliche Schutzschilde gegen die Luftangriffe zu missbrauchen.

Luftstreitkräfte der USA und nun auch der Briten greifen Stellungen der IS-Terroristen südlich des Gebirges vermehrt an und fügen den Terroristen schwere Verluste zu. Der Süden Shingals steht nach wie vor unter der vollständigen Kontrolle der Terroristen. Schätzungsweise über 3.000 êzîdîsche Frauen und Mädchen befinden sich weiterhin in der Gewalt der Extremisten.

êzîdîPress, 3. Okt. 2014