Aus der IS-Hölle entkommen Êzîdîn. In Syrien werden Frauen offen zum Kauf gestellt
Aus der IS-Hölle entkommene Êzîdîn. In Syrien werden Frauen offen zum Kauf gestellt


Syrien. Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben unter Berufung auf vertrauliche Quellen mitgeteilt, dass die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) mehr als 42 versklavte Êzîdînnen im Osten Syriens verkauft hat. Am vergangenen Mittwoch berichteten die Aktivisten bereits, dass die Frauen nach al-Maydin verschleppt wurden. Dort sollen sie nun für Preise zwischen 500$ und 2.000$ verkauft worden sein.

Das Schicksal der Kinder sei ungewiss, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Frauen wurden im August vergangenen Jahres aus der Region Shingal im Nordirak entführt und von der Terrormiliz versklavt. Bis zu 7.000 Frauen, Kinder und Mädchen haben IS-Terroristen aus dem Hautpsiedlungsgebiet der Êzîden verschleppt und über 5.000 Êzîden, überwiegend Männer, massakriert.

In dem IS eigenen Magazin „Dabiq“ bestätigte der IS die Massenversklavungen als Wiedereinführung „einer nicht mehr praktizierten Tradition“. Êzîden gelten den Extremisten als „absolute Ungläubige“, weshalb die Versklavung ihrer Frauen „legitim“ sei. Als Kriegsbeute werden die Frauen und Mädchen auf Sklavenmärkten im Irak und Syrien verkauft und an Terroristen es IS verteilt. Die Frauen sind in der Gefangenschaft systematischer sexueller Gewalt ausgesetzt, berichtet die UN-Menschenrechtskommission. Aus der Gefangenschaft entkommene Êzîdînnen berichten darin von Vergewaltigungen und Folter.

© ÊzîdîPress, 26. Juni 2015