Erbil. Die kurdische Regierung im Nordirak hat die êzîdîschen Peshmerga-Verbände aufgelöst. Dies teilte das Peshmerga-Ministerium am Dienstag der PDK-nahen Agentur Rûdaw mit. Bereits im Vorfeld hatte die kurdische Regierung mit diesem Schritt gedroht.
Von den Maßnahmen sind vor allem die êzîdîschen Peshmerga-Einheiten unter der Führung von Qasim Shesho sowie die Kämpfer der Verteidigungskraft Êzîdxan (HPÊ) unter der Führung von Heydar Shesho betroffen. Beide Einheiten verfügen zusammen über rund 13.000 KämpferInnen.
Die êzîdîschen Peshmerga in Shingal hätten sich dem Rückzugsbefehl verweigert, als die schiitischen Hashd as-Shaabi (PMU) Milizen im Oktober diesen Jahres die Kontrolle über die Region übernommen habe, heißt es als Begründung aus dem Peshmerga-Ministerium. Die Êzîden in Shingal hatten sich untereinander geeinigt, keine Kämpfe gegen die mehrheitlich êzîdîschen PMU-Milizen zu führen und sich nicht aus der Region zurückzuziehen.
Der Sprecher des Peshmerga-Ministeriums, Halgurd Hikmet, bestätigte die Auflösung der êzîdîschen Peshmerga in Shingal. Hikmet erklärt, Heydar Shesho und Qasim Shesho hätten sich dem Rückzugsbefehl aus dem Ministerium verweigert. Daher habe man die êzîdîschen Verbände aufgelöst. die Gehälter wurde vollständig gestrichen.
© ÊzîdîPress, 06. Dezember 2017