Shingal (Irak) – Rund 30 Schiiten aus der Region Shingal haben sich der êzîdîschen Verteidigungseinheit unter der Führung von Qasim Shesho angeschlossen, wie ein Kämpfer der Einheit heute mitteilte. Gemeinsame wollte man gegen die Terroristen des Islamischen Staat (IS) kämpfen und Shingal befreien.
Auch die Schiiten werden von den sunnitischen IS-Terroristen verfolgt und brutal massakriert. Für die Extremisten gelten die Schiiten wegen ihrer Auslegung des Islams als „Ungläubige“, trotz ihrer evidenten islamischen Identität. Seit der Entmachtung Saddam Husseins ist im Irak ein blutiger Konfessionskrieg zwischen Sunniten und Schiiten ausgebrochen, der letztlich in einem offenen Bürgerkrieg gipfelte. Erst vor wenigen Tagen haben schiitische Extremisten in einer sunnitischen Moschee über 70 betenden Menschen niedergeschossen, darauf folgte ein Anschlag sunnitischer Extremisten auf eine schiitische Pilgerstätte nahe Bagdad, bei der mehr als 10 Menschen starben. Viele schiitische Pilgerstätten wurden von den IS-Terroristen in und außerhalb Mosuls bereits zerstört.
Mit der Entmachtung Saddam Husseins kam die lange unterdrückte Mehrheit der Schiiten unter Nuri Al-Maliki im Irak an die Macht. Vom Iran protegiert, führte Al-Maliki jedoch eine Diskriminierungspolitik gegenüber der sunnitischen Minderheit im Land ein. Die Absetzung und Ersetzung sunnitischer Militärgeneräle durch schiitische kann als Hauptgrund für die Niederlage der irakischen Armee gegen die IS-Terroristen betrachtet werden. Letztlich verlor Al-Maliki auch innerhalb der schiitischen Bevölkerung an Zuspruch und ist zurückgetreten.
êzîdîPress, 27. Aug. 2014