[S]yrien. Zwei êzîdîsche Frauen sind am Mittwoch aus der Gefangenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Raqaa entkommen. Die beiden Schwestern konnten eigenen Angaben zufolge mithilfe eines jungen Arabers aus der Hochburg des IS im Norden Syriens fliehen.
Kurdische Sicherheitskräfte in Rojava, dem kurdisch besiedelten Norden Syriens, brachten die Frauen schließlich in Sicherheit. In den kommenden Tagen sollen sie mit ihrer Familie wiedervereint werden. Die Frauen berichteten den Sicherheitskräften, dass sie von einem IS-Terroristen mit dem Kampfnamen Abu Mohammed festgehalten und versklavt wurden.
Bis zu 7.000 êzîdîsche Frauen und Kinder hat die Terrormiliz IS im vergangen Jahr aus der nordirakischen Region Shingal verschleppt und in die Sklaverei gezwungen. Als „Kriegsbeute“ teilten die Terroristen die Frauen unter ihren Schergen auf. Hunderte Frauen wurden nach Syrien verschleppt, in Hochburgen wie Raqqa und Der ez-Zor, wo sie seit über neun Monaten der Gewalt der Terroristen ausgesetzt sind. Die UN-Menschenrechtskommission spricht von systematischer, sexueller Gewalt gegen die Frauen und Mädchen, die Teil des Völkermordes des IS an der êzîdîschen Minderheit ist. Êzîdîsche Kinder werden zu neuen „Gotteskriegern“ gedrillt und müssen an Fronten kämpfen.
© ÊzîdîPress, 19. Mai 2015