Shingal (Irak/Kurdistan) – Die arabische Nachrichtenagentur Aranews berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, dass êzîdîsche Frauen und Mädchen von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im Nordosten Syrien, in der Region Al-Heseke, zum Verkauf angeboten werden. Rund 200 Frauen und Mädchen werden nach ihrer Entführung aus Shingal in der Ortschaft Tall Hamis und Umgebung festgehalten, so Augenzeugen.
Unter den 200 entführten Êzîdînnen befinden sich viele minderjährige Mädchen, die für mehrere tausend Euros den Kaufwilligen angeboten werden. Arabische Clans sollen dem Augenzeugen Raman Joseph zufolge, den Terroristen des IS sowohl bei der Unterbringung als auch beim Verkauf behilflich sein.
Nachdem die Terroristen am 2./3. August die hauptsächlich von Êzîden bewohnte Region Shingal im Nordirak angegriffen und überrannt haben, sind mehrere Tausend êzîdîsche Frauen entführt worden. Diese werden auf Sklavenmärkten in Syrien und Mosul verkauft, viele der Frauen berichteten bei Kontakt mit ihren Angehörigen von brutalen Vergewaltigungen und Misshandlungen.
Auch Haushaltswaren, die die Terroristen in Shingal geplündert haben, werden auf Märkten in syrischen Städten und Dörfern verkauft.
êzîdîPress, 19. Aug. 2014