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In einer Videobotschaft drohen die Terroristen der USA mit Anschlägen | ÊP

Shingal (Irak) – Nachdem die USA mit gezielten Luftschlägen im Irak den Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) zum Stocken gebracht haben, drohen die Terroristen den USA nun mit Anschlägen. In der IS-Videobotschaft heißt es an die USA gerichtet, dass man „euch alle in Blut ertränken wird“. Über Propagandakanäle der IS wurde das Video verbreitet, weshalb es als authentisch betrachtet wird. Konkrete Hinweise auf Anschläge soll es bislang nicht geben, so Vertreter des US-Geheimdienstes. Der Völkermord an den Êzîden im Irak drängte die USA zur Intervention, die nun den Zorn der Terroristen abermals auf sich ziehen.

Die Drohbotschaft steht vor allem im Zusammenhang mit den Bombardements der US-Luftwaffe auf Stellungen des IS im Norden des Iraks, wo sie bislang den Mosul-Damm kontrollierten. Durch Dutzende Luftschläge von US-Drohnen und Kampfjets ist es der kurdischen Peshmerga Armee gelungen, zumindest einen Großteil des strategisch wichtigen Dammes zurückzuerobern. Zudem sind mehrere Ortschaften östlich des Mosul-Damms befreit worden, unter anderem die êzîdîschen Städte Bashiq und Bahzan.

Anders als die Terrororganisaton Al-Qaida, die global operierte und sich auf einem Rachefeldzug vor allem gegen die USA verstand, agiert der Islamische Staat bisher regional und strebt ein Kalifat im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika an.

Der seit Monaten anhaltenden Vormarsch des IS ist damit erstmals zum Stocken geraten, nachdem die Terroristen vor zwei Monate die Stadt Mosul praktisch überrannt hatten. Am 02. August begannen die Terroristen mit dem Sturm auf das traditionelle Siedlungsgebiet der Êzîden Shingal im Nordwesten des Iraks. Tausende Êzîden sind von Extremisten des IS seit dem hingerichtet worden, über 300.000 flohen aus der Region. Viele suchten am nahe gelegene Shingal-Gebirge Schutz, wo viel tagelange ohne ausreichend Wasser und Nahrung verstarben. Weitere Tausend Frauen und Kinder sind vom IS verschleppt worden und werden teilweise als Sexklaven gehalten, verkauft und missbraucht. Der Vorfall sorgte international dazu, dass sich nun auch der Westen mit dem IS-Terrorproblem auseinandersetzt.

Rund 200 êzîdîsche Frauen und Mädchen sind in den vom IS kontrollierten Norden Syriens verschleppt worden, wo sie mit Hilfe der ansässigen arabischen Stämme verkauft oder mit Terroristen und arabischen Stammesangehörigen zwangsverheiratet werden.

êzîdîPress, 19. Aug. 2014