Shingal. Bei Explosionen sind in der nord-irakischen Region Shingal erneut mehrere Menschen getötet worden. Mindestens drei Menschen kamen in den vergangenen Tagen durch Sprengfallen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ums Leben.
Eine im Haus einer êzîdîschen Familie platzierte Sprengfalle riss am Mittwoch einen Zivilisten in den Tod und verletzte drei weitere teils schwer. Die Explosion ereignete sich im Dorf Girzerik, wenige Kilometer südwestlich der Stadt Shingal. Der Leichnam des Getöteten liegt noch immer unter den Trümmern des gesprengten Hauses und konnte bisher nicht geborgen werden.
Am 21. Juni starben bei der Explosion einer Mine in der Ortschaft Sikeniye im Südwesten Shingals zwei Kämpfer der êzîdîschen YBŞ-Widerstandseinheit, darunter der kurdische Kommandant Mehmet Mendanlıoğlu aus der Region Urfa, der sich der YBŞ angeschlossen hatte. Der in Shingal geborene Anwar Khero Mirza starb ebenfalls bei der Explosion. Beide wurden im Dorf Gohbel im Norden beigesetzt.
Obwohl die Region vom IS befreit ist, sind noch immer zahlreiche Gebäude mit Sprengfallen und Gebiete von Minen übersät. Vor allem der erst kürzlich befreite Süden gilt als gefährlich. Trotz der Warnungen begeben sich aber immer wieder auch Zivilisten in die Gebiete. Die Region, zu über 80% völlig zerstört, ist nach wie vor unbewohnbar.
© ÊzîdîPress, 27. Juli 2017