Shingal. Die Verteidigungseinheit Êzîdxan (HPÊ) in Shingal unter der Führung von Heydar Shesho hat den türkischen Angriff auf Afrin „aufs Schärfste verurteilt“. In einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung teilte die HPÊ-Führung ihre Solidarität mit den kurdischen Einheiten der YPG in Afrin mit.

Mit ihrem Angriff auf Afrin führe die Türkei ihre „aggressive Politik gegenüber den Kurden“ aus der Vergangenheit fort, heißt es in der Mitteilung. Die Türkei unterstütze „Terroristen, die gegen unbewaffnete Zivilisten“ vorgehen würden, die zudem eine existentielle Gefahr für die Êzîden in der Region darstellen. Mit ihrem Vorgehen „unterstütze die Türkei den Terrorismus und Extremismus und zeige ihren Mangel an Ernsthaftigkeit für den Frieden in der Region“, so die HPÊ.

Seit über einer Woche bombardiert die Türkei Gebiete in der Region Afrin und setzt am Boden neben türkischen Soldaten vor allem auf islamistische, syrische Milizen. Unter ihnen auch Terrorgruppen, die in der Vergangenheit bereits mehrfach die êzîdîschen Dörfer in Afrin attackierten. Einem Bericht des Independent nach sind es vor allem Zivilisten, die durch die türkischen Angriffe zu Schaden kommen. Dutzende Zivilisten seien unter den bisherigen Todesopfern, darunter zahlreiche Kinder.

Die HPÊ fordert daher ein sofortiges Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft und warnt vor Massakern. Die „Tötungsmaschinerie“ müsse gestoppt werden, ehe es zu einem Ausmaß wie in Shingal komme, heißt es in der Mitteilung weiter.

© ÊzîdîPress, 29. Januar 2018