Midyat (Türkei) – Ein Bombenanschlag der IS-Terroristen auf Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheit YPG und Mitgliedern der Föderation Ezidischer Vereine (FKÊ) in Deutschland riss am vergangen Mittwoch einen YPG Kämpfer in den Tod, ein weiterer wurde schwer verletzt und schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Dies teilte eine êzîdîPress Korrespondentin vor Ort mit.
Sieben Mitglieder der FKÊ Delegtion begutachteten in den letzten Tagen die Lage der Flüchtlinge in Shingal im Nord-Irak. Auf ihrer Rückkehr nach Rojava (Nordsyrien) wurden sie von einer Vorhut von zwei YPG Kämpfern begleitet, die aufgrund drohender Angriffe den FKÊ Mitgliedern vorausgefahren sind. Der Kontrollabstand zwischen der Vorhut und der Delegation betrug 1,5 km bis 2 km. Die YPG Kämpfer waren ebenfalls mit einem PKW unterwegs und versuchten die Fahrroute der Delegation abzusichern.
IS-Terroristen platzierten jedoch Stunden zuvor ferngezündete Bomben am Straßenrand der Route, nahe der syrisch-irakischen Grenze. Aus der Ferne zündeten die Terroristen dann den Sprengsatz, der den PKW der YPG Kämpfer schwer traf. Einer der beiden Kämpfer starb noch vor Ort, der zweite wurde schwer verletzt und befindet sich noch in Lebensgefahr, so die êzîdîPress Korrespondentin.
Die Delegationsmitglieder der FKÊ blieben unverletzt, stehen teilweise aber noch unter Schock. Mit dieser hinterhältigen Strategie versuchen die Terroristen des Islamischen Staat (IS) desöfteren den kurdische Streitkräften schweren Schaden zuzufügen. Besonders in der Grenzstadt Rabia kommt es immer wieder zu Bomben- und Selbstmordattentaten. Aber auch in den bisher sicheren Städten der Autonomen Region Kurdistan verübten IS-Terroristen in den vergangen Monaten mehrfach Attentate und töteten so Dutzende Menschen.
êzîdîPress, 6. Sept. 2014