Shingal. Erneut haben Sicherheitskräfte heute in der Region Shingal im Nordirak ein Massengrab entdeckt. Im Süden der gleichnamigen Stadt fanden die Soldaten nahe der Ortschaft Til Benat die Überreste von rund 40 Opfern der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Ersten Angaben zufolge soll es sich bei den Opfer vor allem um Männer handeln.
Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Männer an den Händen gefesselt und schließlich erschossen wurden. Anfang August 2014 überrannte die Terrormiliz IS das Hauptsiedlungsgebiet der êzîdîschen Minderheit und verübte nach Einschätzung der UN-Menschenrechtskommission einen möglichen Völkermord an der Zivilbevölkerung. Die für die Sicherheit zuständigen Peshmerga-Soldaten der kurdischen Regionalregierung flüchteten und überließen die Zivilbevölkerung ihrem Schicksal.
Zahlen von UN-Beobachtern zufolge töteten die IS-Terroristen rund 5.000 Êzîden und entführten bis zu 7.000 Frauen und Kinder. Die Entführten wurden versklavt und sind täglich sexueller Gewalt ausgesetzt.
Seit der Befreiung der Stadt im Süden des Shingal-Gebirges sind bisher etwa fünf größere Massengräber mit Hunderten von Opfer gefunden worden. Im zuvor befreiten Norden und Osten der Region entdeckten Widerstandskämpfer über 15 Massengräber.
© ÊzîdîPress, 14. Januar 2016