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[S]hingal. Sechs Frauen und Mädchen, die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) Anfang August aus der Region Shingal entführt und verschleppt wurden, konnten in der IS-Hochburg Deir ez-Zor befreit werden. Die Frauen und Mädchen wurden von der Terrormiliz nach ihrer Gefangennahme nach Syrien verschleppt, wo sie über 130 Tage IS-Gefangenschaft über sich ergehen lassen mussten.
Mit Hilfe deutscher Êzîden und anschließenden Verhandlungen mit lokalen arabischer Stammesführern konnte eine Freilassung der êzîdîschen Frauen und Mädchen erwirkt werden. Weil die Bemühungen zur Befreiung weiterer Frauen anhalten, sind aus Sicherheitsgründen keine weiteren Details genannt worden. Die Frauen und Mädchen sind jedenfalls in Sicherheit.
Über 5.000 weitere êzîdîsche Frauen, Mädchen und Kinder werden weiterhin von der Terrormiliz gefangen gehalten, die in der Wiedereinführung der Sklaverei eine nicht mehr praktizierte „islamische Tradition“ wiederbelebt haben will. In der IS eigenen Zeitschrift „Dabiq“ prahlt die Terrororganisation mit der Versklavung der „ungläubigen“ êzîdîschen Frauen. Vor wenigen Tagen veröffentlichte sie zusätzlich ein „Handbuch“ mit Fragen und Antworten über den richtigen Handel und Umgang mit versklavten Frauen und Mädchen, die von den selbsternannten Gotteskriegern als „Kriegsbeute“ betrachtet werden.
Bisher konnten nur 400 bis 600 Êzîdînnen aus der Gefangenschaft des IS entkommen, befreit oder freigekauft werden. Die anfänglich weltweite Empörung flachte schnell ab, besonders feministische Organisationen schweigen bis heute zur Sklaverei tausender unschuldiger Frauen, unter ihnen viele Minderjährige. Einige der Mädchen werden bereits im Kindesalter sexuell missbraucht.
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