Die Flucht der Êzîden aus Syrien erreicht in den letzten Wochen aufgrund des anhaltenden Krieges eine neue Intensität. Besonders in der Hochburg Efrîn verlassen immer mehr Êzîden ihre Dörfer und siedeln über in die kurdischen Gebiete der Türkei und in die Autonome Region Kurdistan zu den größeren êzîdîschen Gemeinden in Shingal. Viele versuchen nach Europa zu gelangen.
Amer Hassan, ein kurdischer Bürger der Stadt Efrîn, erzählt in einem Interview: „Es ist wahr, die Kurden sind in Syrien extremer Gewalt und Morden ausgesetzt, aber die Êzîden sind davon noch stärker betroffen, weil die extremistischen Gruppierungen sie wegen ihrer Religion vermehrt verfolgen und abschlachten.“
In Syrien lebten inoffiziellen Angaben nach schätzungsweise 50.000 Êzîden. Es wird vermutet, dass die Mehrzahl bereits geflüchtet ist.
Der Preis, der an einen Schlepper gezahlt werden muss, geht für eine Familie in einen hohen fünfstelligen Betrag.Vielen Êzîden fehlen daher oftmals die finanziellen Mittel, um eine Flucht aus dem Kriegsgebiet zu wagen. Ihnen bleibt nur zu hoffen, nicht in die Hände der Extremisten zu fallen.
êzîdîPress, 15.10.2013
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