Nachdem unsere Redaktion einen Artikel bezüglich der angeblichen Anerkennung der êzîdîschen Religionsgemeinschaft in Österreich übersetzte, welcher von Peyamner News Agency herausgegeben worden ist, haben wir uns mit dem zuständigen österreichischen Bundesministerium (Kultusamt) in Verbindung gesetzt, um diese Nachricht zu verifizieren und die entsprechenden Dokumente einsehen zu können.
Herr Stifter vom Amt für Unterricht, Kunst und Kultur machte uns jedoch nach unserer Anfrage darauf aufmerksam, dass eine derartige Anerkennung nicht erfolgt sei und auch kein entsprechender Antrag seitens der Êzîden bzw. dem êzîdîschen Verein in Wien gestellt worden ist, entgegen der Meldung von Peyamner News Agency und dem Haus der Êzîden in Wien.
Wie insbesondere das Vereinsmitglied des êzîdîschen Hauses Îbrahîm Ferman Osman eine derartige Meldung, die so viele Êzîden hoffnungsvoll gestimmt hat, herausgeben kann bleibt unverständlich. Bei unseren weiteren Recherchen hat sich dann ergeben, dass alleine ein Antrag zur Anerkennung des êzîdîschen Vereins in Wien „Komala Ezidiyen Le Vienna“ bereits vor über zwei Monaten gestellt wurde, der anscheinend bestätigt wurde. Die Anerkennung des Vereins bedeutet jedoch keine rechtliche Anerkennung der êzîdîschen Religion im Allgemeinen. Dies scheinen sowohl PNA als auch der Verein fahrlässig verwechselt zu haben. Jedenfalls den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit müssen sich sowohl PNA als auch der Verein gefallen lassen.
Wir bedauern die Übersetzung des Artikel von Peynamer News Agency und entschuldigen uns für diese Falschmeldung. Bereits in der Vergangenheit haben wir mehrere Meldungen nicht publiziert, weil sie sich als falsch entpuppten. Wir rufen daher auch insbesondere die Verantwortlichen der êzîdîschen Vereine dazu auf, derartige Falschmeldungen zu unterlassen und sich stattdessen ernsthaft darum zu bemühen, die êzîdîsche Religionsgemeinschaft anerkennen zu lassen.
êzîdîPress, 09.01.14