Êzîdîsche Widerstandskämpfer in Shingal (ÊP)
Êzîdîsche Widerstandskämpfer in Shingal (ÊP)

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[S]hingal. Erneut haben Extremisten der Terrormiliz „Islamischer Staat (IS)“ mit Angriffen auf die seit Monaten umkämpfte Pilgerstätte Sherfedîn im Norden der Shingal-Region begonnen. Der Angriff, der sich heute Morgen ereignete, konnte von Widerstandskämpfern der Verteidigungseinheit Shingals HPŞ abgewehrt werden, wie die Einheit mitteilte.

Der Einheit zufolge wurden bei den Kämpfen zwei Humvee-Fahrzeuge der Terroristen zerstört und die Insassen getötet. Die genaue Opferzahl der Terrormiliz ist noch unklar, auf Seiten der Widerstandskämpfer waren jedoch soweit keine Verluste zu verzeichnen.

Anders als bei den Angriffen in den Wochen zuvor, sollen die IS-Terroristen diesmal in unmittelbare Nähe der Pilgerstätte gelang sein. Nur wenige Meter trennten die Widerstandskämpfer und IS-Terroristen. Die êzîdîschen Kämpfer begannen unverzüglich damit, die gepanzerten Fahrzeuge der Terrormiliz mit Raketenwerfern zu beschießen. Schließlich gelang es ihnen, den Vorstoßversuch der IS-Terroristen zu unterbinden.

Die Pilgerstätte Sherfedîn ist seit dem 3. August, dem Beginn des Genozids an den Êzîden in Shingal, schwer umkämpft. Dort gründete der êzîdîsche General Qasim Shesho eine Verteidigungseinheit (HPŞ), der es trotz leichter Bewaffnung gelang, eine Zerstörung der zweitwichtigsten Pilgerstätte der Êzîden zu verhindern.

Zudem sind Stellungen der IS-Terroristen in dem Dorf Borik, wenige Kilometer nördlich der Pilgerstätte, von Lufteinheiten attackiert und zerstört worden, wie ein Korrespondent mitteilt. In Borik mobilisiert sich die Terrormiliz immer wieder neu, um weitere Angriffe auf Sherfedîn zu starten. Weitere Kämpfe entfachten im Süden des Shingal-Gebirges, wo Widerstandskämpfer rund ein Dutzend IS-Terroristen getötet haben.

êzîdîPress, 25. Nov. 2014