Sinune. In der nordirakischen Region Shingal ist es in der vergangenen Stunde zu mehreren Luftschlägen gekommen. Ersten Angaben zufolge seien im Norden der Region, nahe der Gemeinde Sinune, zahlreiche Bombardements gegen bisher unbekannte Ziele erfolgt.

Erste Vermutungen deuten auf türkische Kampfflugzeuge hin, die erneut gegen Stellungen der PKK und der êzîdîschen YBŞ vorgehen. Jedoch seien keine direkten Stellungen der PKK oder der YBŞ attackiert worden, wie ein ÊzîdîPress-Korrespondent mitteilt. Hinter dem Angriff könnten weiteren Informationen zufolge auch irakische Lufteinheiten stecken, die gegen Schmuggler vorgehen.

Beide Vermutungen sind bisher unbestätigt. Die Türkei hatte zuletzt im April diesen Jahres Stellungen der PKK und der YBŞ im Shingal-Gebirge bombardiert und dabei ein êzîdîsches Kind sowie versehentlich fünf Peshmerga-Soldaten getötet. Der Norden der Shingal-Region ist seit Dezember 2014 befreit.

Update (23:43 Uhr): Unser Korrespondent bestätigt, dass die Luftschläge gegen eine Gruppe von vermeintlichen IS-Terroristen erfolgt seien, die über den Norden-Shingals versuchten zur syrischen Grenze zu flüchten. Irakische Kampfflugzeuge sollen die Gruppe zuvor lokalisiert und beobachtet, anschließend bombardiert und die Gruppe getötet haben. Neben Mitgliedern der Terrormiliz IS versuchen auch IS-Sympathisanten vermehrt aus der Region zu flüchten, seitdem die schiitischen Milizen den Süden der Shingal-Region zurückerobert haben.

© ÊzîdîPress, 07. Juli 2017