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Universität von Mosul (by Mohamed Sobhi, panoramio)

Nachdem radikal islamistische Terroristen in der Stadt Mosul Flugblätter verteilt haben, in denen sie den êzîdîschen Studenten mit Mord drohten, sollten diese weiterhin die Universität von Mosul besuchen, sind viele êzîdîsche Studenten in den letzten Tage aus Angst der Universität fern geblieben.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin im Abschlussjahr und wenn ich die Universität nicht besuchen kann, werde ich durchfallen“ beklagt Dilshad Jundi, ein êzîdîscher Student der Rechtswissenschaft. Aufgrund der Drohung wurde seitens des Generalbüros für êzîdîsche Angelegenheiten in der Region Kurdistan die Entscheidung gefasst, êzîdîsche Studenten von Mousl in Universitäten der Region Kurdistans unterzubringen. Die zuvor angekündigte schnelle Hilfe kam jedoch erst rund 200 êzîdîschen Studenten zu Gute, weitere ca. 500 warten noch auf ihre Wechselbestätigung.

Auch viele potenzielle êzîdîsche Studenten, die in Mosul und Umgebung leben, befürchten, dass sie ihren Wunsch zu studieren nicht wahr machen können. Die Lage sei derzeit zu gefährlich, heißt es.

„Wir wollen, dass die Parteien sich endlich diesem Thema annehmen“, fügt Jundi hinzu. Man fühle sich im Stich gelassen, die schnelle Hilfe die seitens der Autonomen Region Kurdistans versprochen wurde, lässt auf sich warten. Unterdessen nutzen Islamisten der Al-Kaida und der ihr nahestehenden Gruppierungen das Sicherheitsvakuum in Mosul aus, um ihre Einfluss sukzessive auszuweiten.

êzîdîPress, 28.10.2013
(KurdishGlobe)