[S]hingal. In dem kürzlich von Peshmerga-Einheiten entdeckten Massengrab im Norden der Region Shingal konnten bisher neun Opfer identifiziert werden. Alle neun sind ehemalige Einwohner der nahe gelegenen Kleinstadt Khanasor, wie ein ÊP-Korrespondent mitteilt. Lokale Behörden der kurdischen Autonomieregion arbeiten zusammen mit êzîdîschen Verantwortlichen derzeit an der Identifizierung der Opfer. Auch DNA-Tests sollen Klarheit verschaffen.
Nur selten konnten die vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) flüchtenden Êzîden Ausweisdokumente mitführen. Die bisher festgestellten Opfer wurden anhand persönlicher Gegenstände identifiziert.
Die Identitäten weiterer 18 Opfer sind jedoch noch ungeklärt. Das Massengrab entdeckten Peshmerga-Einheiten während Minenräumungsarbeiten. Die êzîdîschen Opfer wurden von IS-Terroristen erschossen, andere auch enthauptet, erklärt ein Peshmerga-Offizier.
Es ist das bisher zehnte Massengrab, das in der Region Shingal entdeckt wurde. Weitere neun Massengräber wurden im Osten des Shingal-Gebirges, nahe der Gemeinde Hardan, gefunden. In diesen sollen sich bis zu 300 êzîdîsche Opfer befinden. Weitere werden im Süden der Region vermutet, der jedoch noch fest unter der Kontrolle der Terrormiliz steht. Die Kämpfe um die Stadt Shingal halten derweil weiter an und intensivieren sich zunehmend.
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