Serêkaniyê (Westkurdistan) – In dem Dorf Tileliyê, im Norden Syriens, haben Terroristen der ISIS 15 Zivilisten massakriert, darunter sieben Kleinkinder und drei Frauen. Tileliyê ist ein von Êzîden bewohntes Dorf nahe der kurdischen Stadt Serêkaniyê. Weitere Leichen seien noch in den Händen der Terroristen, so die Nachrichtenagentur ANHA.
Die Islamisten drangen um 3 Uhr nach Mitternacht in die Dörfer vor und eröffneten das Feuer auf sämtliche Bewohner. Die schockierenden Bilder zeigen, mit welcher Grausamkeit die Terroristen dabei vorgegangen sind. Berichten von Angehörigen zufolge, die uns vorliegen, sind mehrere hundert Menschen nun auf der Flucht. Währenddessen haben Verteidigungskräfte der kurdischen YPG das Dorf wieder zurückerobert und die Terroristen vertrieben. In einer großangelegten Offensive versucht die kurdische Verteidigungseinheit YPG nun die vordringenden Terroristen zu stoppen.
Weitere zwei êzîdîsche Dörfer seien von den Islamisten angegriffen worden. Unbestätigten Berichten zufolge sollen die Terroristen der ISIS bei ihrem Angriff insgesamt 40 Menschen getötet haben.
Nachtrag: Die ISIS hat gezielt êzîdîsche Dörfer angegriffen, in denen noch mehrere êzîdîsche Familien leben. Dies berichten uns Augenzeugen telefonisch. Viele Êzîden sind jedoch während des Krieges bereits geflüchtet, sodass viele Häuser leer gestanden haben, in denen dann arabische Flüchtlinge aus Aleppo Zuflucht suchten. So waren die massakrierten Zivilisten keine Êzîden, sondern arabische Flüchtlinge. Weder relativiert noch beschönigt es diese barbarischen Tötungen unschuldiger Zivilisten, darunter Kinder.
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êzîdîPress, 29.05.2014