IS-Terroristen
IS-Terroristen

Shingal (Irak) – Nachdem der Vormarsch der  Terroristen des Islamischen Staat (IS) im Irak durch die massive Bombardierung von US-Streitkräften, irakischer Luftwaffe und Bodeneinheiten der kurdischer Peshmerga Armee größtenteils gestoppt wurde, droht nun offenbar ein weiterer Ansturm der Terroristen auf die Region Shingal. Im Nordirak konnte zudem der wichtige Mosul-Damm zurückerobert und viele Terroristen getötet werden. Es sind die ersten großen Niederlagen der IS-Terroristen seit Wochen. Eine Großoffensive soll nun anscheinend diese Rückschläge rächen.

In einem Telefongespräch mit dem Kommandanten der êzîdîschen Verteidigungseinheit Qasim Shesho teilte dieser êzîdîPress mit, dass große Truppen der Terroristen sich von Syrien aus auf dem Weg nach Shingal befinden. Um große Verluste durch Luftschläge zu vermeiden, sollen die Terrorkommandos des IS sich in viele kleine Einheiten aufgeteilt haben und sich der Region Shingal nähern. Es wird befürchtet, dass man die kurdischen Verteidigungseinheiten in Shingal umzingeln möchte.

Seit Tagen appelliert Kommandant Qasim Shesho an die kurdische Regierung, dass panzerbrechende Waffen zur Verteidigung und Rückeroberung Shingals benötigt werden. Bisher lieferte vor allem die kurdische Volksverteidigungseinheit YPG Waffen an die êzîdîschen Truppen und unterstützten sie mit einem Kontingent an Kämpfer, so auch HPG Kämpfer.

Eine schwer bewaffnete Peshmerga Einheiten sei bereits zur Verteidigungseinheit in Shingal zugestoßen, so Shesho. In einem Gespräch mit Mansour Barzanî, Sohn des Präsidenten Mesûd Barzanî und Peshmerga Kommandant, habe dieser ihm mitgeteilt, dass sich weitere  Peshmerga Verbände auf dem Weg nach Shingal befinden, um die Präsenz in der Region zu stärken. Zudem sollen auch die dringend benötigten panzerbrechenden Waffen und schweres Artilleriegerät zusammen mit der Peshmerga Armee zur êzîdîschen Verteidigungseinheit gelangen. Zuvor wurden bisher leichte Waffen und Munition geliefert.

Zur anrückenden IS-Terroreinheit äußerte sich Shesho optimistisch: „Wir werden sie gebührend empfangen“, sagte er.

êzîdîPress, 21. Aug. 2014