Shingal. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat gestern erneut in der nordirakischen Region Shingal chemische Waffen gegen Zivilisten und Kämpfer eingesetzt. Wie bereits am 11. Februar, beschossen die IS-Terroristen kurdische und êzîdîsche Widerstandskämpfer im Süden der Shingal-Region und trafen dabei auch etliche Zivilisten. In der Stadt Shingal mussten dutzende Zivilisten und Kämpfer zur Behandlung hospitalisiert werden.
Anders als am 11. Februar verwendete die Terrormiliz IS diesmal nicht Mörsergranaten, sondern Raketen, wie der ÊP-Korrespondent Matthew Barber aus Shingal berichtet. Mehrere Raketen schlugen in Gebäuden innerhalb der Stadt ein. Über 19 Raketen sollen den Angaben nach abgefeuert worden sein. Jede der Rakten war vermutlich mit Chlorgas präpariert. Ein ehemaliger US-Militär erklärte gegenüber Barber, dass die Bauart der Rakten darauf hindeute, der IS habe die Rakten selbst hergestellt und nicht erworben.
Über 100 Zivilisten und Peshmerga-Soldaten wurden wegen schwerer Atemnot, starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen behandelt. Keiner der Betroffenen ist den ersten Angaben nach in Lebensgefahr. Bei dem vergangenen Angriff wurden über 30 Menschen, hauptsächlich êzîdîsche Peshmerga, verletzt.
© ÊzîdîPress, 26. Februar 2016