Gestern berichteten wir von Kämpfen der irakischen Armee und Islamisten im Nord-Irak (Bericht). Unterdessen kämpft die irakische Armee auch weiter gegen die Islamisten in Falludscha an, die der irakischen Armee derzeit schwer zusetzen. Es wird befürchtet, dass die Islamisten schon recht bald in Mosul einfallen können, wo sie die Sicherheitslage bereits Monate zuvor durch gezielte Terrorakte aufgerieben haben.
Deshalb greift das irak. Verteidigungsministerium nun einem Bericht der irakischen Nachrichtenagentur Asharq Al-Awsat zufolge auf einen sehr skurril anmutenden Plan zurück: sie bietet jedem Bürger 50 Millionen irakische Dinar (rund 30.000,-€) für jeden toten Islamisten der ISIS.
Vielleicht sollte das Verteidigungsministerium das Geld lieber für Generäle und Soldaten ausgeben, die in einem vom Krieg zerrütteten Land für Ordnung sorgen können, statt die Bevölkerung zu den Waffen zu rufen. Es scheint, als wäre das irakische Militär mit der Situation in Falludscha und im Nord-Irak völlig überfordert. Was für Folgen das insbesondere für die nicht-muslimische Bevölkerung und damit auch für die Êzîden in Shingal haben kann, haben die Islamisten bereits vor einigen Tagen und besonders im Krieg in Syrien gezeigt, als sie wahllos unschuldige Menschen ermordet haben und weiterhin töten.
êzîdîPress, 21.02.14