[S]hingal. Der niederländische Journalist und politische Analyst der Jamestown Foundation Wladimir van Wilgenburg hat sich bezüglich der vergangenen Unstimmigkeiten in Shingal mit dem leitenden Kommandeur der Widerstandseinheit Shingals (YBŞ), Dilshad Herekol, ausgetauscht. YBŞ-Kommandeur Herekol erklärte, es gäbe „keine Probleme mit den Peshmerga“ oder anderen Einheiten in Shingal.
Zuletzt kam es zwischen den kurdischen Parteien der PKK und PDK in Shingal zu einem medialen Schlagabtausch. Grund hierfür war eine Versammlung der PKK und YPG nahestehenden Êzîden von rund 200 Delegierten, die in Shingal zusammenkamen und verschiedene Arbeitsgruppen bildeten. Darunter auch Mitglieder der Patriotischen Union Kurdistans (YNK).
Die Verantwortlichen der PDK registrierten die Versammlung als Vorstufe zur Gründung eines Kantons nach dem Vorbild der kurdischen Autonomiegebiete in Nordsyrien (Rojava). PDK-nahe Nachrichtenagenturen reagierten mit einer aggressiven Medienkampagne, sodass sich zeitweise die Fronten verhärteten.
YBŞ-Kommandeur Herekol erklärte diesbezüglich, dass man weder mit den „Peshmerga, der PDK noch mit dem irakischen Zentralstaat Probleme“ hätte, die PDK jedoch „die Versammlung verurteilte, statt sie zu begrüßen“. Das Verhalten der PDK fördere, so Herekol weiter, „weder die kurdische Einheit noch diene sie dem Wohl des êzîdîschen Volkes“. Der Konflikt begünstige lediglich „den Feinde“ in Shingal, führt Herekol weiter aus.
Die YBŞ, eine von der YPG in Shingal initiierte Widerstandseinheit, besteht aus rund 1.000 Êzîden und ist damit nach der Verteidigungseinheit Shingals (HPŞ) die zweitgrößte Kampfeinheit der Êzîden. Kommandeur Herekol erklärte weiter, man habe „ein gutes Verhältnis“ mit den Peshmerga, die mehrheitlich der PDK unterstellt sind. Dies hänge auch damit zusammen, dass „die meisten Peshmerga [in Shingal] Êzîden sind und sowohl die PKK als auch die YBŞ respektieren“, erklärt Herekol.
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