Mosul. Irakische Spezialkräfte sollen eine Gruppe versklavter êzîdîscher Frauen und Kinder aus der Gefangenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Mosul befreit haben. Dies teilte das irakische Verteidigungsministerium auf seiner Internetpräsenz mit. Demnach soll eine seit mehreren Monaten durch den irakischen Geheimdienst geplante Geheimoperation erfolgreich verlaufen sein.
Den Angaben nach gelang es dem Geheimdienst seine Kontakte innerhalb der Stadt zu nutzen, um die Operation auf höchster Ebene zu planen, so das Verteidigugsministerium. Wie viele Frauen befreit wurden, teilten die Behörden jedoch zunächst nicht mit.
Die Frauen sollen von den Elite-Soldaten in Sicherheit gebracht und nun medizinisch betreut werden. Weitere Details werde das Verteidigungsministerium in den kommenden Tagen veröffentlichen.
Im August 2014 stürmte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ das Hauptsiedlungsgebiet der êzîdîschen Minderheit Shingal im Nordirak und verübte einen Genozid an der Zivilbevölkerung. Über 5.000 Êzîden wurden getötet, bis zu 7.000, vor allem Frauen und Kinder, entführt und versklavt.
Obwohl die Aufenthaltsorte der Gefangenen seit Beginn immer wieder bekannt waren, blieben Befreiungsaktionen aus. Befreite Êzîdînnen berichten von systematischen Vergewaltigungen in IS-Gefangenschaft, selbst an minderjährigen Mädchen. Das Europäische Parlament verabschiedete im Februar 2016 eine Resolution, in der die Verbrechen der IS-Miliz als Völkermord gewertet werden.
© ÊzîdîPress, 17. März 2016