Raqqa

Syrien – Die US-Luftwaffe sowie verbündete, arabische Staaten haben mit Angriffen auf Ziele des Islamischen Staates (IS) in Syrien begonnen. Die Angriffe wurden vom Verteidigungsministerium bestätigt, ohne jedoch die genauen Ortschaften der Angriffe zu benennen. Mehrere Agenturen, darunter ABC, melden dass die Angriffe hauptsächlich in der Hochburg der Terroristen in Raqqa und Umgebung erfolgten. Dabei sollen rund 20 Ziele angegriffen worden sein. Auch arabische Staaten seien an den Angriffen beteiligt, so BBC. In der Erklärung des Pentagons durch Admiral und Pressesekretär John Kirby heißt es:

„Ich kann bestätigen, dass das US Militär und verbündete Streitkräfte mit miltitärische Maßnahmen gegen die ISIS-Terroristen in Syrien begonnen haben. Dabei wurden Kampfjets, Bomber und Tomahwak Landraketen eingesetzt.

Aufgrund der laufenden Operation können wir derzeit keine weiteren Auskünfte geben. Die Entscheidung, diese Luftschläge zu fliegen, wurden heute Morgen vom Kommandeur des U.S. Central Command mit der Authorisierung des Chefkommandeurs befohlen. Wir werden weitere Details veröffentlichen, sobald uns dies möglich ist.“

Update: Laut ABC News sind rund 20 Ziele des IS in und um Raqqa angegriffen und zerstört worden. Die Angriffe könnten die kurdische YPG in ihrem Kampf gegen die Terroristen in Kobanî entlasten und das Vordringen weiterer YPG Kräfte aus dem östlichen Kanton Cizîr erlauben.

Update 2: Einer Quelle aus dem US-Verteidigungsminsterium zufolge sollen die folgenden arabischen Staaten bei den Angriffen auf den IS beteiligt gewesen sein: Saudi-Arabien, Jordanien, Bahrain, Arabische Emirate und Katar.

Update 3: Die New York Times berichtet, dass Stunden vor den Luftschlägen gegen den IS, syrische Oppositionsführer, unter anderem Hadi al-Bahra, um Angriffe baten. Auch, um weitere Angriffe auf die Kurden und Massaker zu verhindern.

Update 4: Einer lokalen Quelle zufolge sind drei Angriffe auf das Hauptquartier des IS in der Stadt Raqqa erfolgt.

Update 5: Der kurdische Journalist Murat Çiviroglu erklärte soeben, dass er mit Verantwortlichen in Kobanî gesprochen habe. Die dringend benötigten Luftschläge gegen den IS in Kobanî sind bisher nicht erfolgt.

Zerstörter Funkmast des IS | Saeed Ahmed (CNN)
Zerstörter Funkmast des IS | Saeed Ahmed (CNN)

Update 6: Dem CNN Redakteur Saaed Ahmed zufolge sind, unter Berufung auf lokale Aktivisten, bei den Luftschlägen in Raqqa ein Provinzgebäude, ein Postamt sowie ein Rekrutierungszentrum zerstört worden. Auch ein Funkmast des IS wurde zerstört, wie auf einem vom IS-Radio Bayan veröffentlichten Bild zu sehen ist.

Update 7: Die Nachrichtenagentur AP meldet, dass die USA den syrischen UN-Gesandten vor den Luftschlägen gegen den IS informiert haben. Die Luftschläge erfolgten demnach mit Zustimmung des syrischen Regimes. Der syrische Außenminister bestätigt zudem laut CNN Redakteur Saaed Ahmed, dass die USA das Regime bereits gestern über die Angriffe informierte.

Update 8: Mehrere Journalisten, unter anderem Caruso für Boston Globe, bestätigen die Luftschläge gegen den IS in Tel Abyad an der syrisch-türkischen Grenze, was eine Unterstützung der YPG bedeute.

Update 9: Die Luftschläge gegen die Terrormiliz IS wurden fortgesetzt. Insgesamt sind nach Angaben der USA und seinen Verbündeten rund 50 Ziele der Terroristen zerstört worden. Dutzende IS-Terroristen seien dabei getötet worden.

Update 10: Die U.S. Navy hat ein Video der Raketenabschüsse von einem ihrer Kriegsschiffe aus veröffentlicht, die gegen die Ziele der IS-Terroristen in Syrien gerichtet waren.

Scharfschützenexperte Al-Turki (li.) soll rund 400 Extremisten ausgebildet haben
Scharfschützenexperte Al-Turki (li.) soll rund 400 Extremisten ausgebildet haben

Update 11: Terroristen des IS äußern sich in den sozialen Netzwerken erstmals zu den Luftschlägen gegen sie in Syrien. Die arabischen Staaten Katar, Saudi-Arabien, Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate und Jordanien seien „vom Glauben abgefallen“, wie der Emir Al-Ajmi der Terrororganisation erklärte. Die Bomben der arabischen Staaten richten sich nicht „gegen den Feind“, sondern „gegen Muslime“, heißt es weiterhin. Bei einem Angriff in Raqqa sei der IS-Kommandant Abu Yusuf Al-Turki sowie weitere 10 Terroristen an seiner Seite getötet worden. Al-Turki galt als Experte am Scharfschützengewehr und soll Angaben des IS zufolge rund 400 Terroristen ausgebildet haben.

.

Muhsin al-Fadhli, Führer der Khorasan Terrorgruppe
Muhsin al-Fadhli, Führer der Khorasan Terrorgruppe

Update 12: Der Führer der Terrororganisation „Khorasan“ Muhsin al-Fadhli soll bei einem der Luftschläge in Syrien getötet worden sein. Terroristen des IS bestätigen seinen Tod. Bei vielen der Luftschlägen habe vor allem die Jabhat al-Nusra sowie die Khorasan Terrormiliz schwere Verluste hinnehmen müssen. Fünf Jabhat al-Nusra Basen sollen den Terroristen nach vollkommen zerstört worden sein.

êzîdîPress, 23. Sept. 2014