Êzîdîsches Mädchen, das aus der Gefangenschaft der IS-Terroristen fliehen konnte
Êzîdîsches Mädchen, die aus der Gefangenschaft der IS-Terroristen fliehen konnte


Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ (SOHR) berichtet, dass Terroristen des „Islamischen Staates“ (IS) mind. 40 êzîdîsche Frauen und Mädchen in die Stadt al-Mayadin im Nordosten Syriens verschleppt haben. Dort sollen sie in einem zivilen Gebäude untergebracht worden sein. Angehörigen des arabischen al-Shaitat Stammes, der loyal zum IS steht, bewachen die Frauen, berichtet SOHR weiter unter Berufung auf eine verlässliche Quelle aus der Stadt al-Mayadin.


Luftschläge des Asssad-Regimes und Kämpfe sind offenbar Grund für die Verschleppungen. In Syrien werden mehrere Hundert Êzîdînnen festgehalten, die im August vergangenen Jahres von der Terrormiliz IS aus Shingal im Nordirak entführt wurden. Mittlerweile vermuten êzîdîsche Aktivisten dort über 1.500 versklavte Frauen und Mädchen. In Dere ez-Zor werden die als „Kriegsbeute“ gefangen gehaltenen Frauen teilweise auf offener Straße zum Verkauf angeboten. Auch in Rakka, Hochburg der Terrororganisation, werden hunderte Frauen und Mädchen festgehalten.

Insgesamt wurden bis zu 7.000 êzîdîsche Frauen, Kinder und Mädchen verschleppt. Die Frauen werden zur Sexsklaverei gezwungen und sind systematischer Vergewaltigung ausgesetzt, wie die UN kürzlich in einem Bericht dokumentierte. Auch minderjährige Mädchen im Alter von neun Jahren bleiben von sexueller Gewalt der Terroristen nicht verschont. Auf Sklavenmärkten in Mosul, Rakka, Tal Afar und Dere ez-Zor werden sie an Kaufwillige verkauft, nachdem die IS-Emire sich ihren Anteil genommen haben. Seit über 10 Monaten befinden sich die Êzîdînnen in der Gewalt der Terroristen.

© ÊzîdîPress, 17. Juni 2015