Zayouna (Bagdad/Irak) – Am 14. Mai vergangenen Jahres stürmen mehrere Männer eine Vielzahl von Spirituosenläden in der schiitisch dominierten Stadt Zayouna östlich der Hauptstadt Bagdad, töten neun Êzîden und verwunden weitere Personen schwer.
Nun ist ein Video aufgetaucht, in dem die Täter nach ihrer Festnahme gegenüber einem irakischen Polizeioffizier von den Einzelheiten der Tat berichten. Es handelt sich um neun Personen, die alle irakische Staatsbürger sind. Diese Personen sind jedoch lediglich die Täter selbst, die Hintermänner sind noch auf freiem Fuß – wohl auch, weil hohe irakische Beamte in die Tat mitverstrickt sind.
Sie berichten, wie sie ihre Tat vorbereitet haben, wer ihre Helfer und Finanziers waren und dass sie ähnliche Taten bereits in der Vergangenheit für Geld verübt haben.
Besonders schockierend ist die Tatsache, dass das örtliche Polizeirevier bei dem Angriff mit involviert war. Bei den Tätern selber handelt es sich um Auftragskiller, die nach eigenen Angaben von einem irakischen Staatsbeamten Geld für die Tat erhielten. Bei diesem Beamten handelt es sich um einen Mitarbeiter der irakischen Zentralbank. Zuvor sammelte ein anderer Mittäter Informationen über den Standort und die Arbeiter, um sicherzustellen, dass es sich dabei um Êzîden handelt. Gerüchten zufolge soll auch ein hochrangiger irakischer Parlamentsabgeordneter zu den Finanziers gehören.
Zusammen mit dem Polizeioffizier haben die Täter die Tat rekonstruiert, wie auf dem Video zu sehen ist. Bei den Fahrzeugen der Täter handelt es sich um SUVs, die ihnen von der örtlichen Polizeistelle zur Verfügung gestellt worden sind.
Als Grund für ihre Tat gibt einer der Schützen an, dass die Êzîden kein Erpressungsgeld zahlen wollten, sodass die Hintermänner entschieden, die Êzîden umbringen zu lassen. Ausschnitte einer Überwachungskamera zeigen die Täter bei der Tat.
Mehrfach wurden Êzîden als auch Christen auf diese Weise im Irak angegriffen und getötet.
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êzîdîPress, 30.03.14