Mitglied der Anti-Terror-Einheit der kurdischen YPG in Rojava (H.A.T)
Mitglied der Anti-Terror-Einheit der kurdischen YPG in Rojava (H.A.T)


Syrien. Im Norden Syriens sind gestern 19 Êzîden aus der Gefangenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) befreit worden. Dies teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte übereinstimmend mit Angaben kurdischer Einheiten mit. Demnach konnten 15 ÊzîdÎnnen im Laufe der Offensive von YPG- und SDF-Einheiten, die von US-Spezialkräften unterstützt werden, nahe der Stadt Manbij befreit werden. In Manbij und Umgebung gelang es den Demokratischen Kräften Syriens (engl. SDF), einem Zusammenschluss kurdischer und arabischer Kämpfer, über 25 Dörfer zurückzuerobern.

Vier weitere Êzîden, eine Mutter und ihre drei Kinder, konnten ebenfalls gestern südlich der Stadt Rakka befreit und in Sicherheit gebracht werden. Bereits im Vorfeld war die Hoffnung groß, dass mit dem Vorrücken auf die IS-Hochburg Rakka vermehrt ÊzîdÎnnen aus der Gefangenschaft der Terrormiliz befreit werden können. Noch immer befinden sich schätzungsweise über 3.000 ÊzîdÎnnen, überwiegend Frauen und Kinder, in IS-Gefangenschaft. In Rakka werden mehrere Hundert versklavte ÊzîdÎnnen festgehalten, wie aus Berichten befreiter Sexsklavinnen hervorgeht.

Am 3. August 2014 überfiel die IS-Terrororganisation das Hautsiedlungsgebiet der êzîdîschen Minderheit Shingal im Nordirak und verübte einen Völkermord an der Zivilbevölkerung. Bis zu 7.000 ÊzîdÎnnen wurden dabei gefangen genommen und versklavt. Die gestern befreiten ÊzîdÎnnen sollen nun nach Duhok gebracht werden, wo man sie registrieren und anschließend mit ihren Familien zusammenführen wird.

© ÊzîdîPress, 4. Juni 2016