Am Nachmittag des 23. Oktobers wurde in der Universität Mosul ein Student aus der Region Shingal entführt und gefoltert. Nachdem islamistische Extremisten bereits Tage zuvor êzîdîschen Studenten mit Mord gedroht hatten, sollten diese die Universität von Mosul weiterhin besuchen, strebten die Extremisten nun ihren ersten Mordanschlag an. Rund 700 êzîdîsche Studenten studieren in der Universität von Mosul.
Die Täter griffen den Studenten vor den Toren der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität an und entführten ihn im Kofferraum eines PKWs. Anschließend folterten sie den Studenten, von dem sie glaubten, er sei Êzîdî. Den Beteuerungen des Studenten, er sei kein Êzîdî, glaubten die Extremisten erst nachdem sie den Vater des Studenten kontaktierten. Dieser gab dann zu verstehen, dass sein Sohn kein Êzîdî sei.
Folgend warfen die Extremisten den schwerverletzten Studenten auf die Straße, bevor er in ein Krankenhaus in Shingal gebracht und dort behandelt wurde.
Aufgrund der anhaltenden Angriffe und Drohungen gegen êzîdîsche Studenten, wurden nun von der Autonomen Region Kurdistan nach Drängen des Verbandes „Bingeha Laliş“, dem Hauptverband der êzîdîschen Vereine in Kurdistan und Nord-Irak, die êzîdîschen Studenten auf die Universitäten Kurdistans verteilt.
êzîdîPress, 23.10.2013