Die sieben befreiten êzîdîschen Frauen und Mädchen [privat]
Die sieben befreiten êzîdîschen Frauen und Mädchen [privat]

[K]hanasor. Sieben von der Terromiliz Islamischer Staat (IS) entführte Frauen und Mädchen sind aus ihrer Gefangenschaft in Syrien befreit worden. Die Frauen wurden Mitte August von IS-Terroristen aus den Dörfern Kojo, Tel Kasab, Ain Fatih und Til Azer  im Süden von Shingal entführt und zunächst durch den Irak verschleppt.

Man brachte sie unter anderem nach Tal Afar und von dort aus schließlich über die Grenze nach Syrien. Nun befinden sie sich in einem Flüchtlingslager in der Türkei und sollen in den kommenden Tagen zu ihren Familien nach Südkurdistan gebracht werden.

Aus Sicherheitsgründen wurden keine Details über die Befreiung der Frauen und Mädchen mitgeteilt, so ein ÊzîdîPress Korrespondent aus Khanasor. Bei den befreiten Frauen und Mädchen handelt es sich namentlich um Hakîma M. J., Evlîn M. J., Jalîla S. M. und Amîna M. H. aus Kojo, Basma Q. J. aus Tel Kasab, Manija A. M. aus Ain Fatih und Samîra M. aus Til Azer.

Alleine aus dem Dorf Kojo haben die Terroristen nach Angaben von Augenzeugen und Überlebenden rund 1.000 Frauen und Kinder verschleppt. Am 16. und 17. August verübten IS Terroristen im dem Dorf ein Massaker, nachdem sie die Bewohnter zuvor zur Zwangskonvertierung drängten. Anschließend richteten sie über 400 Männer hin, andere Quellen sprechen von bis zu 600 getöteten Êzîden.

Bis zu 7.000 Frauen, Mädchen und Kinder sollen sich weiterhin in der Gewalt der Terroristen befinden. In einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Video scherzen IS-Terroristen darüber, wie sie mit den êzîdîschen Frauen handeln. In zahlreichen Interviews und Berichten erzählen befreite Frauen und Mädchen von ihrer Versklavung und der Vergewaltigung durch IS-Terroristen. Die Terrormiliz macht aus der „Wiederbelebung der Sklaverei“, wie sie es in ihrem Magazin nennt, kein Geheimnis.

êzîdîPress, 4. Nov. 2014