PeshmergaEinheit
Peshmerga-Soldat an der Front gegen den IS (EvroNews)

[S]hingal. Erneut hat Masrour Barzanî (PDK), Chef des kurdischen Geheimdienstes und Peshmerga-Oberkommandeur,  gegenüber der kurdischen Nachrichtenagentur BasNews einen Vorstoß der Peshmerga-Armee nach Shingal angekündigt. Man habe nun „einen klaren Plan zur Befreiung Shingals“, erklärte Barzani weiter. Nach der Befreiung von Zummar durch kurdische Sicherheitskräfte mehrt sich nun die Zuversicht, dass die Peshmerga-Armee nach Singal vorrücken wird. Von Zummar aus führt eine direkte Verbindungsstraße nach Shingal.

Allerdings wurden ähnliche Aussagen schon vor Wochen geäußert, ohne dass Taten folgten und Terroristen des IS in der vergangenen Woche schließlich die letzten Dörfer in Shingal unter ihre Kontrolle brachten.

Während den darauffolgenden Kämpfen zwischen den Widerstandseinheiten in Shingal und Terroristen des IS, musste die Terrormiliz schwere Verluste hinnehmen. Die Nachrichtenagentur Shaafaq berichtet unter Berufung auf Quellen im Shingal-Gebirge, dass alleine in der Region Solakh im Südosten des Gebirges über 200 IS-Terroristen von êzîdîschen Widerstandseinheiten und YPG/PKK-Kräften getötet wurden. In Solakh tobten immer wieder schwere Kämpfe, zuletzt wurden die Widerstandskämpfer von Kampfhubschraubern der irakischen Armee unterstützt. Berichten zufolge, die êzîdîPress vorliegen, sind seit der IS-Offensive vergangener Woche insgesamt über 300 Terroristen getötet worden, bei bis zu 60 gefallenen Widerstandskämpfern.

Seit dem Genozid an den Êzîden vom 3. August sind nun 85 Tage vergangen. Die Widerstandskämpfer in Shingal fordern immer wieder, dass ihnen nun endlich effektiv geholfen werden muss, ansonsten drohen weitere Massaker an den im Gebirge umzingelten Zivilisten.

êzîdîPress, 27. Okt. 2014