Flüchtlinge aus Shingal
Êzîdîsche Flüchtlinge aus Shingal im August 2014

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[S]hingal. Während in den vergangenen Tagen erneut schwere Kämpfe zwischen Terroristen des „Islamischen Staates“ (IS) und Widerstandskämpfern in Shingal toben, können immer mehr Gefangene der Terrormiliz entkommen.

In der vergangenen Nacht gelang es drei Frauen und sechs Kindern, die über neun Monate in IS-Gefangenschaft waren, zu fliehen. Die Frauen und Kinder wurden von der Terrormiliz im August aus dem Dorf Kocho entführt. Dort massakrierten IS-Terroristen über 500 Êzîden und verschleppten über 1.000 Frauen und Kinder.

Heute Morgen konnten dann 42 Êzîden, überwiegend Kinder und ältere Frauen, entkommen und sich in Sicherheit bringen. Sie wurden in Tal Afar festgehalten und nutzten die anhaltenden Gefechte um zu flüchten. In Hardan, nördlich von Tal Afar, wurden sie von Widerstandskämpfern empfangen und anschließend zur Gemeinde Sinunê im Norden der Shingal-Region gebracht.

Mit einem Großaufgebot hat die Terrormiliz IS Stellungen der Peshmerga und êzîdîschen Widerstandskämpfern im Norden von Tal Afar angegriffen. Von drei Seiten aus versuchten die IS-Terroristen das Gebiet zurückzuerobern, wurden aber zurückgeschlagen. Mehrere dutzend IS-Terroristen sollen dabei getötet worden sein. Auf Seiten der Widerstandskämpfer sind bisher zwei Opfer zu beklagen.

Bis zu 7.000 Êzîden hat die Terrormiliz IS verschleppt, als sie Anfang August 2014 die Shingal-Region überrannte und einen Genozid an der Zivilbevölkerung verübte.

© ÊzîdîPress, 23. April 2015