Shingal (Irak) – Im Süden des Gebirge von Shingal sind heute Nachmittag schwere Gefechte zwischen der kurdischen Volksverteidigungseinheit der YPG, der êzîdîschen Widerstandseinheit YBŞ und Terroristen des Islamischen Staats (IS) ausgebrochen. Gekämpft wird derzeit in Pire Ewra und Til Keseb, wo auch eine weitere Heiligenstätte der Êzîden liegt, wie ein êzîdîPress Korrespondent vor Ort mitteilt.
Im Süden des Gebirges leisten êzîdîschen Zivilisten seit dem Ansturm der Terroristen auf die Region Shingal weiterhin Widerstand. Oftmals sind sie den gut ausgerüsteten Terroristen unterlegen, weswegen kurdische Streitkräfte intervenieren. Erst vor wenigen Tagen kam es unweit dem Ort der derzeitigen Kampfhandlungen zu einem Massaker im Dorf Jidalê.
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Gebirge und den daher teilweise schwer zugänglichen Ortschaften sind weiterhin wenige Dörfer von êzîdîschen Zivilisten besonders im Süden des Gebirges bewohnt, vorwiegend von Männern die ihre Dörfer nicht kampflos den Terroristen überlassen wollen. Aber auch ältere Frauen, die zu schwach für die Flucht über das Gebirge waren, sind in wenigen der Dörfern verblieben. Ihnen droht nun dasselbe Schicksal wie den Bewohnern von Jidalê, sollten die Terroristen abermals mit einem Großaufgebot den Widerstand brechen können. Noch immer steht der Großteil der Region Shingal unter der Kontrolle des IS.
Von der syrisch-irakischen Grenzstadt Rabia aus über die Ortschaften Dugure und Sinune bis zur Pilgerstätte Sherfedin am Fuße des Gebirges, konnten die kurdischen Streitkräfte eine Versorgungslinie schaffen. Verteidigungseinheiten der PKK (HPG), der YPG, der YBŞ unter der maßgeblichen Beteiligung der Familie Zoro, der êzîdîschen Verteidigungseinheit unter der Leitung von Qasim Shesho sowie zunehmend Peshmerga Einheiten kämpfen derzeit gemeinsam für die Befreiung der Region.
êzîdîPress, 3. Sept. 2014