Shingal. Salih Muslim, Co-Vorsitzender der kurdischen PYD in Westkurdistan (Nordsyrien), signalisierte während Konsultationen in Erbil eine generelle Bereitschaft, gefangen genommenen IS-Terroristen gegen versklavte Êzîden, insbesondere Frauen und Mädchen, auszutauschen. Auch gegen von den IS-Terroristen gefangene Peshmerga-Soldaten sei ein Austausch möglich.
Die kurdische Volksverteidigungseinheit YPG, militärischer Arm in Westkurdistan, hat im Laufe der vergangenen Wochen und Monate unzählige IS-Terroristen bei Kämpfen festgenommen. Darunter Extremisten in der schwer umkämpften Stadt Kobanî, wo die Kämpfe mit unverminderter Härte auch heute fortgesetzt wurden.
Verschiedenen Schätzungen zufolge befinden sich weiterhin 3.000 bis 7.000 êzîdîsche Frauen, Mädchen und Kinder in der Gewalt des »Islamischen Staates (IS)«, die während der Offensive des IS am 3. August in Shingal gefangen genommen wurden. Die Terrororganisation rühmt sich in seinem eigenen Magazin, die „Versklavung wiederbelebt“ zu haben. US-Außenminister John Kerry bezeichnete die Versklavung êzîdîscher Frauen daraufhin als „abscheuliche“ Tat. Als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verurteilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch das Vorgehen der IS-Terroristen, die Berichte mehrerer betroffener Frauen und Familien veröffentlichte.
êzîdîPress, 15. Okt. 2014