Herish (li.), Elind (m.) und Helin; Die drei Êzîden ersticken mit weiteren 68 Flüchtlingen in einem Lastwagen (ÊP)
Herish (li.), Elind (m.) und Helin; Die drei Êzîden ersticken mit weiteren 68 Flüchtlingen in einem Lastwagen (ÊP)


Duhok. Unter den 71 toten Flüchtlingen, die im August in einem abgestellten Lastwagen in Österreich entdeckt wurden, sind offenbar auch drei junge Êzîden. Aktivisten aus dem Umfeld der betroffenen Familien teilten mit, dass die drei Êzîden identifiziert werden konnten. Unter ihnen die zwei jungen Männer Elind und Herish sowie die Êzîdîn Helin.

DDÖsterAlle drei flüchteten aus dem Irak und versuchten über die Balkan-Route nach Deutschland zu gelangen. Schleuser steckten die 71 Flüchtlinge in Ungarn in einen Kühllastwagen, der nach neuen Erkenntnissen der österreichischen Polizei luftdicht verschlossen war. Die Flüchtlinge, darunter 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder, ersticken in weniger als zwei Stunden. Den Lastwagen stellte die Schleuser-Bande anschließend auf dem Standstreifen der Autobahn ab. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang bereits fünf Verdächtige festgenommen.

Monatlich flüchten hunderte Êzîden aus dem Irak, unter ihnen vor allem Flüchtlinge aus Shingal, wo die Terrororganisation „Islamischer Staat“ im vergangen Jahr einen Genozid an der Minderheit verübt.

© ÊzîdîPress, 05. Oktober 2015