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[T]al Afar. Vor wenigen Minuten begann die irakische Luftwaffe mit Luftschlägen gegen Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat (IS)“ in der Hochburg Tal Afar im Nordirak, wenige Kilometer östlich der Region Shingal. Einem ÊzîdîPress-Korrespondenten zufolge ist sowohl das Hauptquartier als auch eine wichtige Verbindungsstraße von Solakh in Shingal nach Tal Afar angegriffen worden.

Militärflughafen von Tal Afar
Militärflughafen von Tal Afar

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In Tal Afar befindet sich einer der wichtigsten irakischen Militärflughafen, den die Terrormiliz bereits im Juni nach Kämpfen mit den irakischen Streitkräften eingenommen hat. Selbst der als „Löwe von Maliki“ bekannte irakische General Abu Walid, der Tal Afar und den Militärflughafen gegen den IS verteidigen sollte, scheiterte und zog sich schließlich mit seiner 3. Division der 10. Brigade nach Shingal zurück. Extremisten des IS übernahmen die volle Kontrolle über die Stadt und vertrieben über 90.000 schiitische Turkmenen, die von den Êzîden in Shingal aufgenommen wurden.

Heute erklärte der irakische Sicherheitsbeamte und Vorsitzende des Sicherheits- und Verteidigungsausschusses Hakim Zalmi vor Pressevertretern, dass mehrfach Flugzeuge unbefugt in den Luftraum des Iraks eingedrungen seien und offenbar Waffen für die Terrormiliz mit sich führten. Ziel der Flugzeuge soll der Militärflughafen in Tal Afar gewesen sein. Die Flugzeuge wurden abgefangen, deren genaue Zielbestimmung wird derzeit geprüft. Von welchem Land aus die Flugzeuge Richtung Tal Afar aufgebrochen sind, ist nicht bekannt. Zalmi kündigte noch am selben Tag an, Luftschläge gegen Stellungen des IS in Tal Afar anzuordnen.

In Tal Afar werden zudem seit dem Überfall auf das Hauptsiedlungsgebiet der Êzîden Shingal mehrere hundert Frauen und Kinder festgehalten. Immer wieder sandte die Terrormiliz von Tal Afar aus neue Kampfverbände nach Shingal, um weitere Angriffe auf die Widerstandseinheiten und Zivilisten im Gebirge zu starten. Die Luftschläge werden damit auch die Widerstandskämpfer in Shingal entlasten.

êzîdîPress, 17. Nov. 2014