Kirkuk (Kurdistan) – Nachdem Terroristen des Islamischen Staat (IS) fünf Dörfer der Religionsminderheit der Kaka´i angegriffen, die Bewohner vertrieben und die Gemeinde unter ihre Kontrolle bringen konnten, haben sich rund 500 Kaka´i bewaffnet und sich einer Peshmerga Einheit angeschlossen. Dies berichtet die kurdische Nachrichtenagentur BasNews.
Vergangene Woche griffen die IS-Terrroristen die Dörfer der Kaka´i nahe der Stadt Mosul an und zerstörten auch Heiligenstätte. Rund 20.000 Angehörige der Kaka´i Minderheit sind daraufhin in die kurdischen Regionen der Autonomen Region Kurdistan geflüchtet.
Gegenüber BasNews erklärte Eyad Kakeyî, der nun Befehlshaber der bewaffneten Kaka´i Einheit ist, dass rund 500 junge Kaka´i bewaffnet worden sind und an der Seite der Peshmerga kämpfen werden. Eyad Kakeyî zufolge sind 3.000 Familien vor der Terrormiliz auf der Flucht. „Das Leben aller ist katastrophal, es gibt keinen Ort, wo sie bleiben können. Deshalb möchten die Menschen auf jeden Fall irgendwie wieder zurück in ihre Häuser“, so Kakeyî.
Viele Dörfer der Kaka´i konnten von der kurdischen Peshmerga Armee zurückerobert werden, dennoch seien weiterhin fünf Dörfer unter der Kontrolle der IS-Terroristen. Diese Dörfer sollen nun auch mithilfe der bewaffneten Kaka´i zurückerobert werden.
Wer sind die Kaka´i?
Die Kaka´i, auch Yarsan oder Ahl-e-Heqq genannt, bilden eine eigene Religionsgemeinschaft, die viele elementare Parallelen zum Êzîdentum und dem Alevitentum aufweist. Die Zahl der Kaka´i wird weltweit auf über 800.000 Angehörige geschätzt, welche vor allem in Kurdistan als auch im Iran leben.
Weitere Informationen zu den Lehren und Glaubensgrundsätzen der Kaka´i hier und hier.
êzîdîPress, 27. Aug. 2013