[H]ardan. Nachdem das Dorf Hardan im Osten des Shingal-Gebirges vergangene Woche befreit werden konnte, haben êzîdîsche Widerstandskämpfer ihre Offensive zur Befreiung weitere Dörfer fortgesetzt. Kämpfer der Verteidigungseinheit Shingals (HPŞ) attackierten am gestrigen Tag ein von sunnitischen Arabern bewohntes Dorf nahe Hardan.

Die Bewohner unterstützten zuvor den „Islamischen Staat“ (IS) und plünderten Hab und Gut der geflüchteten bzw. getöteten Êzîden. Nach kurzen Gefechten gelang es den êzîdîschen Kämpfern mehrere IS-Terroristen sowie Sympathisanten der Terrororganisation zu töten. Den Familien, Frauen, Kindern und Greisen, wurde freies Geleit gewährt, die sich in den Norden aufmachten, wie ein ÊP-Korrespondent mitteilt. Die Offensive der êzîdîschen Kämpfer ist eine Reaktion auf den Fund weitererMassengräber in Hardan.

Aufgeschüttete Erdhügel verhärten den Verdacht, dass es sich dabei um die bis dahin vermissten Êzîden aus Hardan handelt. Weitere tausend Êzîden werden weiterhin vermisst. Die Offensiven der kurdischen Streitkräfte halten derweil weiter an. Immer mehr Dörfer, Gemeinden und Kleinstädte im Norden der Region können befreit werden.

Nach fast fünf Monaten in Gefangenschaft des IS konnte zuletzt ein älteres êzîdîsches Ehepaar in Khanasor befreit werden. Anders als in Stadtteilen von Shingal-Stadt, flohen die IS-Terroristen noch ehe sie die Zivilisten massakrieren konnten.

© ÊzîdîPress, 24. Dezember 2014