Shingal. Das êzîdîsche Aktivisten-Netzwerk hat am vergangenen Freitag eine êzîdîsche Mutter und zwei Kinder befreit. Nach 412 Tagen in Gefangenschaft des „Islamischen Staates“ (IS) konnten Mutter und Kinder über die irakische Grenze in Sicherheit gebracht werden.
Die Befreiungsaktion, über Wochen geplant, konnte mit Hilfe von Menschenschmugglern realisiert werden. Terroristen des IS entführten Mutter und Kinder im vergangenen Jahr aus der Shingal-Region im Nordirak und verschleppten sie nach Syrien. Die Aktivisten teilten mit, dass es den Kinder und der Mutter den Umständen entsprechen gut gehe. Nach einer medizinischen Versorgung sollen sie mit ihren Familien zusammengeführt werden.
Weitere Details zur Befreiung oder personenbezogene Angaben wurden aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Bis zu 7.000 êzîdîsche Frauen, Kinder und Mädchen hat die Terrorgruppe IS als Teil der „Wiederbelebung der islamischen Sklaverei“ verschleppt. Während Frauen und Mädchen als Sexsklaven missbraucht, vergewaltigt und auf Sklavenmärkten verkauft werden, werden Jungen und Jugendlichen in militärischen Lagern zu neuen Dschihadisten gedrillt, wie die Menschenrechtskomission der UN berichtet.
© ÊzîdîPress, 19. September 2015
