Von der Terrormiliz "Islamischer Staat" militärisch zum Kampf ausgebildete Kinder in einem Propagandavideo
Von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ militärisch zum Kampf ausgebildete Kinder in einem Propagandavideo


[M]osul. Im Norden des Iraks sind drei êzîdîsche Kindersoldaten, die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zwangsrekrutiert wurden, während Kämpfen getötet worden. Unabhängige Aktivisten im Umfeld von Mosul bestätigen den Vorfall. Demnach wurden die Kinder bei Gefechten nahe der Ortschaft Alkouiyr von der Terrormiliz eingesetzt und kamen dabei ums Leben, wie ein lokaler Aktivist berichtet. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein Historiker und Wissenschaftler, der den Terror des IS in Mosul unverschleiert der Welt offenbart.

Es soll bereits der zweite Vorfall sein, bei dem der IS êzîdîsche Kindersoldaten einsetzt. Die Kinder wurden im August vergangenen Jahres aus der Shingal-Region entführt und anschließend militärisch gedrillt. Die UN-Menschenrechtskommission dokumentiert in einem ausführlichen Bericht, dass die IS-Terrormiliz Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren verschleppt und anschließend zu Terroristen ausgebildet hat. In den Hochburgen der Terroristen, so in Tal Afar, Mosul und nahe Raqqa, werden die Kinder in Trainingslagern militärisch ausgebildet, was einen evidenten Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention darstellt. Der Irak gehört zu jenen Staaten, die die Konvention ratifiziert haben.

Aus der Gefangenschaft des IS freigekommene êzîdîsche Kinder berichteten den UN-Gutachtern, dass sie zur „Abhärtung“ gezwungen wurden, Videos von Enthauptungen anzusehen. Wenn sie sich widersetzen, wurden sie geschlagen, wie aus dem Bericht weiter hervorgeht.

Auch in den Propagandavideos der Terrormiliz werden Kinder bewusst in den Vordergrund gestellt: So wird beispielsweise vermeintlichen Spionen von Minderjährigen aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Die französische Nachrichtenagentur France24 berichtet von zwei êzîdîschen Jungen, die ihre Freunde in einem dieser Propagandavideos wiedererkannten.

Bis zu 7.000 Êzîden wurden von der Terrorgruppe entführt, darunter vor allem Kinder und Frauen. Etwa 1.000 Kinder sollen êzîdîschen Angaben nach zwangskonvertiert und zu neuen Jihadisten gedrillt worden sein.

© ÊzîdîPress, 5. Mai 2015