Êzîdîsche Widerstandskämpfer in Shingal
Êzîdîsche Widerstandskämpfer in Shingal


Shingal. Im Osten des Shingal-Gebirges ist es erneut zu schweren Gefechten zwischen Widerstandseinheiten und der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) gekommen. Am Morgen attackierten die IS-Terroristen Stellungen der Peshmerga und êzîdîscher Widerstandskämpfer in Hardan, wenige Kilometer östlich vom Gebirge.

Der Angriffe konnten nach Stunden zurückgeschlagen werden. Kampfflugzeuge der Koalition zerstörten mind. zwei Kampfstellungen und ein Fahrzeug der Terrormiliz. Immer wieder kommt es in Hardan zu Auseinandersetzungen. Dort stagniert der Kampf gegen die Terrormiliz seit Monaten. Ein Befehl zur Rückeroberung der Region sei bislang nicht erfolgt, erklärten Peshmerga-Offiziere wiederholt.

In den vergangenen Tagen intensivierte die Terrorgruppe ihre Angriffe und zerstörte im Westen von Shingal eine Heiligenstätte der Êzîden. Politische Differenzen zwischen den rivalisierenden kurdischen Parteien lähmen den Kampf gegen die IS-Terroristen in Shingal und zögern die Befreiung der Region hinaus. Auch das politische Säbelrasseln êzîdîscher Parteimitglieder gegeneinander verhindert eine Lösung in dem sich zuspitzenden Konflikt.

So steht der Süden Shingals auch nach fast einem Jahr weiterhin unter der Gewalt der Extremisten. Am 3. August 2014 überrannten die IS-Terroristen das Hauptsiedlungsgebiet der Êzîden und verübten einen Völkermord. Mehrere Tausend Frauen, Kinder und Mädchen wurden verschleppt und versklavt, über 5.000 Êzîden, überwiegend Männer, wurden getötet, so UN-Angaben. Über 400.000 Êzîden und damit jeder Zweite weltweit musste vor der Terrormiliz flüchten.

 © ÊzîdîPress, 17. Juni 2015