Kobanî (Rojava) – Kämpfer der Volksverteidigungseinheit YPG haben bei Kämpfen mit Terroristen des Islamischen Staats (IS) nach eigenen Angaben den Terrorfürsten Amar Hamidi Abu Moavia getötet. Die Terrorgruppe IS führt seit Mittwoch eine Großoffensive gegen die kurdische Region Kobanî in Rojava (Nord-Syrien). Mit einem Großaufgebot von dutzenden Panzern und hunderten von gepanzerten Fahrzeugen versuchen die Extremisten die kurdische Verteidigungslinie zu durchbrechen. Seit Anbeginn des Syrien Konfliktes haben die kurdischen Kämpfer die Region vor dem Einfall der IS Terror-Schergen schützen können.
Mit Angriffen von drei Fronten im Westen, Süden und Osten aus, hat die Terrorgruppe die Kurden praktisch eingekesselt. Die nördliche Grenze zur Türkei wird vom türkischen Militär bewacht, selbst Flüchtlinge lässt man die Grenze nicht passieren. Kurdische Verantwortliche hingegen erheben schwere Vorwürfe gegen die türkische Regierung, sie habe aus der Grenze eine semi Membran gemacht, durch die Terroristen ungehindert nach Syrien einsickern können. Die Vorwürfe werden von großen internationalen Medienangenturen und Nichtregierungsorganisationen bestätigt. In der vergangen Nacht tobten die Kämpfe weiter.
Aufgrund der massiven Kämpfe haben bereits tausende Menschen ihre Häuser verlassen und versuchen sich gen Norden in die Türkei zu retten. In Kobanî, einem von drei Kantonen der kurdischen Selbstverwaltung im Norden des Landes, leben weit über 400.000 Menschen. Die Bevölkerungszahl hat sich aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen aus anderen Teilen des Landes drastisch erhöht. Nach dem Völkermord an den Êzîden in Shingal durch die IS-Terroristen wird mit weiteren Massaker gerechnet, sollten die Extremisten die Region einnehmen können.
Kommandeure der YPG haben die internationale Staatengemeinschaft zur Untersützung der kurdischen Widerstandskämpfer aufgerufen. US-Präsident Obama kündigte Tage zuvor an bereits, die Luftangriffe der US-Streitkräfte gegen den IS auch nach Syrien ausweiten zu wollen – der Zeitpunkt scheint nun reif dafür.
êzîdîPress, 19. Sept. 2014