Shingal. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat vor wenigen Minuten mit massiven Angriffen auf êzîdîsche Widerstandskämpfer und Zivilisten im Shingal-Gebirge begonnen. Ziel der Terroristen ist es, die Zivilisten im Bergmassiv zu erreichen und die örtliche Pilgerstätte zu zerstören, wie ein Kämpfer mitteilte.
Die Angriffe seien so heftig, dass dringend Luftschläge zur Abwehr erfolgen müssen. Die Gefechte dauern an und intensivieren sich minütlich. Das gesamte Gebirge ist von den Terroristen seit über zwei Wochen umstellt, Hilfsgüter für die Zivilisten und Nachbschub für die Kämpfer müssen per Helikopter ins Gebirge transportiert werden.
Im Shingal-Gebirge befinden sich weiterhin über 7.000 Zivilisten. Kämpfer der êzîdîschen Verteidigungseinheiten versuchen die Zivilisten an andere Stellen des Gebirges zu evakuieren und die Angriffe abzuwehren. Eine seit Wochen angekündigte Offensive der Peshmerga-Soldaten zur Befreiung der Region Shingal ist noch immer nicht angelaufen. Es wird vermutet, dass politische Streitigkeiten zwischen den Êzîden in Shingal und der kurdischen Regierung in Erbil für die zögernde Haltung der Peshmerga-Einheiten ausschlaggebend sind, nachdem es mehrfach zu Disputen bezüglich der Zukunft der Region gekommen ist.
êzîdîPress, 19. Okt. 2014