Ankunft der 53 befreiten Êzîden in Shingal (30. März, 2016)
Ankunft der 53 befreiten Êzîden in Shingal (31. März, 2016)


Shingal. Nach 20 Monaten in Gefangenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien konnten am Donnerstagabend 53 versklavte ÊzîdInnen befreit werden. Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) begleiteten die befreiten Êzîden, darunter 12 Frauen und 41 Kinder, in das Shingal-Gebirge, wo sie von êzîdîschen Widerstandskämpfer empfangen und versorgt wurden.

Die befreiten Êzîden wurden nach Shingal, in das Hauptquartier der YBŞ-Einheit, begleitet (31. März, 2016)
Die befreiten Êzîden wurden nach Shingal, in das Hauptquartier der YBŞ-Einheit, begleitet (31. März, 2016)

Nähere Umstände zur Befreiung sind nicht bekannt. Offenbar wurde nach für alle 53 Gefangenen ein Lösegeld gezahlt. Tage zuvor kamen bei einem Gefangenenaustausch zwischen der YPG und der IS-Terrormiliz 51 frei. Während den vergangenen, erfolgreichen Offensiven der YPG-, HPG- und YBŞ-Einheiten konnten hochrangige IS-Führungsmitglieder verhaftet werden, die gegen versklavte Êzîden ausgetauscht wurden. Die gestern befreite Gruppe soll in der syrischen Stadt Rakka, die zugleich Hochburg der Terrormilz ist, gefangen gehalten worden sein.

Salih Muslim, Co-Vorsitzender der kurdischen PYD, dem politischen Flügel der YPG, deutete bereits im Oktober vergangenen Jahres die Bereitschaft zu einem Gefangenenaustausch an. Für die Meisten der befreiten Êzîden soll jedoch Lösegeld gezahlt worden sein, dass auch aus Europa stammt.

© ÊzîdîPress, 01. April 2016