Zakho. Türkische Soldaten haben am Dienstagmorgen einen jungen Êzîden im Norden des Iraks erschossen. Der 21-jährige Amin Saleh Omar sei vom Projektil eines Scharfschützengewehres getroffen worden, während er auf einem Obstfeld als Erntehelfer tätig war. Gegenüber des Flusses, an dem die Plantage gelegen ist, seien türkische Soldaten in einem Fahrzeug vorgefahren und eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer auf den jungen Mann, erklärte Omars Onkel gegenüber dem êzîdîschen Portal „Ezidi24“.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Morgen an der türkisch-irakischen Grenze in der kurdischen Stadt Zakho. Irakische Grenzpolizisten brachten den schwerverletzten Omar umgehend in ein nahegelegenes Krankenhaus. Dort erlagt der 21-Jährige jedoch seinen Verletzungen. Warum die türkischen Soldaten auf den jungen Êzîden schossen, ist bisher unklar. Omars Familie hat die irakische Regierung aufgefordert, sich in den Fall einzuschalten und den Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Amin Saleh Omar stammte ursprünglich aus der Shingal-Region und musste 2014 wie viele hunderttausende Êzîden vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ flüchten. Bis zu seinem gewaltsamen Tod lebte Omar als Flüchtling in einem Flüchtlingslager in der Stadt Zakho.