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[G]ohbel. Êzîdîsche Widerstandskämpfer der HPŞ sowie Peshmerga haben gestern einen Hinterhalt der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Norden der Shingal-Region verhindert. Sicherheitskreise lokalisierten Bewegungen der IS-Miliz auf mehrere Dörfer südlich der Gemeinde Gohbel in Shingal. Von dort aus planten die IS-Terroristen offensichtlich eine Offensive auf die Widerstandskämpfer.
Êzîdîsche Kämpfer der Verteidigungseinheit Shingals (HPŞ) kamen den IS-Terroristen jedoch zuvor und verschanzten sich in der Ortschaft Jiri im Süden von Gohbel, ein vom arabischen Stamm der Al-Jihish bewohntes Dorf. Der Stamm der Al-Jihish unterstützte die IS-Terrormiliz in Shingal. Ihr Stammesoberhaupt, Omar Hussein Ibrahim, war für die Versklavung hunderter êzîdîscher Frauen verantwortlich und agierte für die IS-Terroristen als Kommandeur in den Gemeinden Sinunê und Gohbel. Hussein Ibrahim wurde bereits während der Peshmerga-Offensive Mitte Dezember getötet.
Der Cousin Omar Hussein Ibrahims ist ein hochrangiger IS-Kommandeur, der noch vor Wochen damit prahlte, dass er und seine Angehörigen die Êzîden „ausrotten“ würden. Omar Ibrahim und sein Stamm der Al-Jihish plünderten die Häuser der Êzîden in Shingal und steckten sie dann in Brand. Sein Stamm habe zudem hunderte êzîdîsche Frauen versklavt, so der IS-Kommandeur.
Die anrückenden IS-Terroristen wurden von den HPŞ-Kämpfern sowie Peshmerga in Jiri überrascht und traten anschließend die Flucht an. Während den kurzen Gefechten sind mehrere IS-Terroristen getötet und verwundert worden. Obwohl die Widerstandseinheiten der Êzîden und der Peshmerga den Norden der Region Shingal kontrollieren, verschonten sie die arabischen Dörfer bisher. Auch viele männliche Dorfbewohner flohen gemeinsam mit den IS-Terroristen.
Das Dorf Jiri wurde anschließend geräumt. Frauen, Kinder und Greise übergaben die êzîdîschen Widerstandskämpfer in die Obhut der Peshmerga. Kommandeure der Êzîden erklärten, dass man keine Rache an Zivilisten üben werde und sie deshalb von jeglichen Kampfhandlungen verschone. Êzîdîsche Würdenträger, sog. Feqîre, äußerten dass eine Rache an Zivilisten nicht der êzîdîschen Religionslehre entspricht und daher strikt verboten sei. Der General der HPŞ, Qasim Shesho, ordnete selbst die Freilassung der Zivilisten an.
Die männlichen Stammesmitglieder, die den IS in der Region gegen die Êzîden unterstützen, an Ermordungen und Plünderungen beteiligt waren und nicht mehr rechtzeitig fliehen konnten, wurden verhaftet. Auch direkte Angehörige des IS-Kommandeurs Omar Ibrahims.
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