Shingal. Die Führung der êzîdîschen Verteidigungskraft Shingals (HPŞ) hat in einem Telefongespräch mit ÊzîdîPress den Terroranschlag in Suruç scharf verurteilt. Am vergangenen Montag sprengte sich vermutlich ein Terrorist des „Islamischen Staates“ im Grenzort Suruç inmitten einer Menschenmenge von pro-kurdischen Aktivisten in die Luft. Mindestens 31 Menschen wurden mit in den Tod gerissen, darunter vor allem Jugendliche, die beim Wiederaufbau der zerstörten kurdischen Stadt Kobani im Norden Syriens helfen wollten. Dutzende weitere wurden teilweise schwer verletzt.
„Der feige Angriff auf unschuldige und couragierte junge Menschen zeigt, mit welchem Grad an Verrohung wir es bei den DAESH-Terroristen [arabisches Akronym für ISIS; Anm. d. Red] zutun haben. Unser tiefes Beileid gilt den Hinterbliebenen und vor allem den Familien der Opfer, die einen schmerzvollen Verlust verkraften müssen. Wir als Êzîden teilen ihr Leid. Sie sollen wissen, dass ihre Kinder als Helden in einem Kampf gegen die größten Verbrecher unserer Zeit von uns gegangen sind“, erklärte Dawid Cindî, Oberkommandeur der HPŞ.
Für den Anschlag macht der kurdische Co-Vorsitzende und Parlamentsabgeordnete der HDP, Selahettin Demirtaş, die türkische Regierung unter der AKP mitverantwortlich. Der geplante Selbstmordanschlag hätte ohne die Mithilfe des türkischen Staates nicht durchgeführt werden können, so Demirtaş. Die türkische Regierung weist jegliche Mitschuld von sich. Der Anschlag schockierte weit über die Grenzen der Türkei hinaus. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte die Tat. Die Zivilisten rief Demirtaş zu mehr Vorsicht auf, in Angst vor weiteren Anschlägen.
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