Jerewan. In der armenischen Hauptstadt Jerewan wurde gestern ein Genozid-Denkmal in Erinnerung an den Êzîden-Völkermord in Shingal eingeweiht. Vertreter der wichtigsten armenischen Parteien sowie der EU-Botschafter in Armenien waren bei der Enthüllung des Denkmals anwesend.
Das Mahnmal zeigt eine êzîdîsche Mutter, die ihr Kind während der Flucht vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in den Armen hält. Angelehnt ist das Denkmal an zahlreiche Bilder, die eine ähnliche Szene festgehalten haben. Das Denkmal wurde in einem öffentlichen Park in der Innenstadt aufgestellt. Die êzîdîsche Gemeinschaft ist die größte ethnische Minderheit des Landes und hat eine historische Verbundenheit mit den Armeniern.
Am 3. August 2014 stürmte die Terrormiliz IS das Hauptsiedlungsgebiet der Êzîden Shingal im Nordirak und verübte nach Einschätzung der UN-Menschenrechtskommission, des EU-Parlaments sowie der USA und Großbritannien einen Völkermord an der Zivilbevölkerung. Bis zu 5.000 Êzîden wurden nach UN-Angaben getötet, bis zu 7.000 Frauen und Kinder entführt, versklavt, verkauft und systematisch vergewaltigt.
© ÊzîdîPress, 22. April 2016