[D]uhok. Der êzîdîsche Aktivist Kheri Ali Ibrahim wurde gestern von Sicherheitskräften der südkurdischen Regierung im Nord-Irak wegen kritischer Facebook-Beiträge festgenommen. Ibrahim ist aktives Mitglied in der Organisation „Weltweite Initiative für Eziden„, die sich vor allem um Flüchtlinge kümmert.
Die Initiative, zu der unter anderem auch die êzîdîsche Menschenrechtlerin und Friedensaktivistin Nareen Shamo gehört, äußert sich immer wieder kritisch über das Verhalten der kurdischen Behörden im Umgang mit den Êzîden. Die Initiative erklärte, dass die Festnahme aus politischen Gründen erfolgte.
Am 4. April verhafteten Sicherheitskräfte Ibrahim im Flüchtlingslager Alqadia in Zakho und brachten ihn in eine Sicherheitszelle in Semel. Die Initiative fordert die sofortige Freilassung des Aktivisten und wirft den kurdischen Behörden eine Verletzung grundlegender demokratischer Rechte vor. Eine Erklärung seitens kurdischer Behörden zu dem Fall liegen bislang nicht vor.
Die Spannungen zwischen den Êzîden und den kurdischen Behörden nehmen zusehends zu, nachdem die Behörden den Êzîden untersagten die êzîdîsche Widerstandsflagge während Demonstrationen zu zeigen. Auch die Verteidigungskraft Shingals (HPŞ) äußerte sich zu dem Flaggenstreit und ruft die Êzîden auf, auf ihr Recht zu bestehen.
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