Armen Davoyan, am 14. Juli getötet
Armen Davoyan, am 14. Juli getötet

Lugansk (Ukraine) – Am 14. Juli wurde bei einem noch ungeklärten Angriff an der ukrainisch-russischen Grenze der êzîdîsche Soldat Armen Davoyan, Angehöriger der russischen Grenzarmee, getötet. Die russische Grenzarmee untersteht dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB. Sie gehört zu einer von vielen russischen Armee Einheiten, die aufgrund des Ukraine Konfliktes am 25. Juni in die Grenzregion Rostow beordert worden sind.

Armen Davoyan wurde durch eine Mörsergranate, die aus dem Gebiet der Ukraine abgefeuert worden war, getötet. Ob es sich dabei um einen gezielten oder versehentlichen Angriff gehandelt hat, ist nicht bekannt. Es ist jedoch nicht der erste Vorfall dieser Art, immer wieder schlagen Granaten aus der Ukraine in russisches Staatsgebiet ein, vor allem in Rostow.

Armen Davoyan
Armen Davoyan

Ein Freund Davoyans äußerte sich gegenüber der russischen Nachrichtenagentur ProGorodonn zu dem Vorfall: „Mein Freund Armen Davoyan wurde in Nischni Nowgorod geboren. Wir schlossen beide gemeinsam die Schule im Jahr 2011 ab. Danach wurde er zum Militärdienst einberufen. Nach seinem Wehrdienst beschloss er, wieder zur Armee zu gehen. Er schloss einen Vertrag mit der russischen Armee und wurde dem Geheimdienst unterstellt. Am 25. Juni wurde er an die ukrainische Grenze, in die Region Rostow, disloziert. Was dann genau geschah, wissen wir bis heute nicht. Der Kontakt zur Familie und seinen Freunden brach ab. Er meldete sich nicht, niemand wusste, was mit ihm geschehen war.“

Die Familie von Davoyan: „Armen war ein guter Mann und stets freundlich. Er versucht immer anderen zu helfen, war mitfühlend. Er war immer bereit, alles für seine Freunde zu geben. Nun ist unsere gesamte Familie in einem Schockzustand. Weder Verwandte noch Freunde haben damit gerechnet. Armen hinterlässt neben seinen Eltern drei jüngere Brüder.“

Unterdessen geht der Konflikt in der Ukraine nach dem Abschuss der Passagiermaschine mit 295 Toten mit unverminderter Härte weiter. Die ukrainische Regierung und Separatisten beschuldigen sich gegenseitig, die EU droht mit weiteren Sanktionen gegen Russland.

Seit Beginn des Konfliktes ist die Mehrheit der rund 2.500 in der Ukraine lebenden Êzîden überwiegend nach Russland geflüchtet. Aus Angst vor rechtsextremen Übergriffen ukrainischer Faschisten. In Russland leben schätzungsweise über 90.000 Êzîden, die êzîdîsche Religion ist vom russischen Staat anerkannt.

êzîdîPress, 23.07.2014